Als Torben aus dem seligen Schlummer erwachte, oder: Wie der Morgen weiterging
Nein, mit so einem Cliffhanger möchten wir Euch nicht hängen lassen. Viele haben bei uns angefragt und wollten wissen: Wie ist es weitergegangen mit Torben? Hat er das Seminar an der Uni verpasst?
Wir erinnern uns: Nach einem frugalen Morgenmahl und der Stippvisite im Bad zum Behufe einer flinken Gesichtsrasur war Torben auf seinem Fat Boy eingeschlummert. Doch schon nach wenigen halben Stunden erwacht er wieder aus seinen süßsauer-Träumen, weil ihn etwas Stacheliges in, an und unter der Nase piekst.
“Guck mal Torbi, hab ich mir bei UNIMALL gekauft!”
Seine mehr oder weniger wohlgeschätzte Mitbewohnerin Mirthe-Jacqueline hatte sich in sein Zimmer geschlichen und dengelte ihm nun mit einem komischen, länglichen Ding im Gesicht rum.
“Baaah, Mimi, lass das!” grummelte Torben noch halb benommen. “Was ist das überhaupt?”
“Das ist eine Designer-Toilettenbürste von WESCO“, sagte Mirthe-Jacqueline stolz, “guck mal, die sieht voll stylish aus!”.
“Waaaaaaaas ist das?” schoss es aus Torben heraus, während er ruckartig aufsprang, “damit pulst Du mir im Gesicht rum? Hast’n Knall oder was?”
“Nu mal locker, Rocker”, feixte sie, “die ist doch noch neu und unbenutzt. Alles clean und so.”
“Pah, geh mir aus der Sonne!”, pampte er sie an, die diese Anspielung ob ihrer defizitären Allgemeinbildung natürlich nicht verstand, und stampfte in die Küche, wo er vor lauter Aufregung gegen den gleich neben der Tür stehenden Pushboy-Mülleimer – ebenfalls von WESCO – lief.
Jetzt erstmal einen schönen Kaffee zur Beruhigung, dachte Torben so bei sich und holte die WESCO Vorratsdose mit dem Kaffeepulver vom mit einer schon leicht ins Flockige changierenden Staubschicht bedeckten Schwedenmöbeldiscounter-Regal herunter, füllte ein paar Löffel Kaffee in die French-Press-Kaffeemaschine und setzte den Wasserkessel auf den Herd. Der war natürlich auch von …. na, von wem? Klar, von WESCO.
Doch weil sein Puls noch immer leicht erhöht war, verpütscherte er etwas von dem heißen Wasser beim Eingießen. Dem Herrgott sei Dank gab es in dieser küchenequipmentmäßig vorbildlich ausgestatteten WG-Küche auch einen ebenfalls premium-schicken Halter für Küchenpapier, aus dem man auch einhändig ein paar Blätter abrollen konnte. Denn sauber sollte es hier immer sein, das hatten sie in der WG basisdemokratisch in nächtelangen Disputen ausdiskutiert. So war also auch dieses marginale Malheur flugs entfernt und Torben konnte endlich seinen Beruhigungskaffee schlürfen.
Das gab ihm nun auch endlich Gelegenheit, über sein verpasstes Seminar nachzudenken. Und weil Koffein die (auch durch seinen regelmäßigen Alkoholgenuss noch nicht ganz getilgten) Gehirnzellen auf Trab brachte, erkannte er in einem heurekaesken Moment extremen Blitzdenkertums, dass diese Woche dort nur alter Kram als Thema dran war. Kalter Kaffee sozusagen.