Durchschaut! Fitnesslügen, Teil 8
Fitnessdrinks machen fit
„Timeout, ich brauch Energy“ – nicht einfach nur Wasser, sondern quietschblaue Flüssigkeit rinnt die Kehle runter, dann kann das Squash-Spiel weitergehen. Auch im Stadtpark sieht man immer häufiger Läufer, die ganze Batterien von Fitnessdrinks als Gürtel mit sich tragen – die Profis? Mitnichten.
Sportgetränke versprechen mehr: Mehr Power, mehr Energie und mehr Leistung. Der Körper schwitzt Elektrolyte aus, Fitnessdrinks enthalten Nährsalze, die diesen Mangel ersetzen. Magnesium soll Krämpfen vorbeugen, Koffein die Leistungskraft steigern und Zucker die leeren Energiereserven wieder auffüllen.
Vieles davon ist absolut überflüssig. Für körperliche Anstrengungen unter einer Stunde reicht Wasser als Durstlöscher völlig aus. Bei längerem Ausdauersport kann die Zuführung von Kohlenhydraten gut tun. Auch die zusätzliche Versorgung mit Mineralien hängt von der Trainingsdauer ab: bei einer kurzen Belastung kann Natrium, bei längerer Kalium sinnvoll sein.
Im Gegenteil, mit ein paar Schlucken ist die mühsam verbrauchte Energie schnell wieder ersetzt. Wenn Du Sport treibst um abzunehmen, ist die flüssige Energie also sogar kontraproduktiv. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt gar vor gesundheitlichen Risiken: Fitnessdrinks können bei erhöhter sportlicher Betätigung unerwünschte Wirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen oder Nierenversagen hervorrufen.
Was lernen wir daraus? Coolness muss nicht leuchtend blau oder knallrot sein: der Deutsche Olympische Sportbund empfiehlt als optimales isotonisches Getränk zum Sport die gute alte Apfelsaftschorle. Man nehme: Apfelsaft und natriumreiches, stilles Mineralwasser zu gleichen Anteilen.