08.09.2011 von benjamin

Durchschaut! Fitnesslügen, Teil 6


Stretching schützt vor Muskelkater

Ob bei Unisportkursen, beim Fußballtraining oder gar bei der Einführung ins Fitnessstudio immer betonen alle, wie wichtig Stretching sei. Häufig mit der Begründung, dass man so Muskelkater vorbeugen kann.

In den 60er-Jahren vermuteten Forscher noch, Muskelkater entstünde aufgrund einer verkrampften Muskulatur und rieten daher zu Stretching. Heute weiß man, dass Muskelkater durch mikroskopisch kleine Verletzungen der Muskelzellen entsteht. Warum aber sollten gerissene Fasern besser heilen, wenn man an ihnen zerrt.

Wissenschaftler der Universität Sydney haben nun zehn Studien ausgewertet, die den Zusammenhang zwischen Stretching und Muskelkater untersuchen und festgestellt: Weder vor noch nach dem Training verhindern Dehnübungen einen Muskelkater.

Man vermutet eine Verminderung des Verletzungsrisikos und einen positiven Einfluss auf die Erholung der durch Ermüdung verkürzten Muskulatur. Dass Stretching vor Verletzungen schützt, ist allerdings bislang nicht wissenschaftlich belegt.


Dennoch ist es sinnvoll die Muskeln zu dehnen: wer steif und unbeweglich ist, riskiert auf jeden Fall eher Verletzungen. Außerdem, egal ob Du den Sprung zum perfekten Korbleger beim Basketball übst oder reaktionsschnelle Armzuckungen beim Speedminton vollführst: Bewegung entsteht im Zusammenspiel zweier Muskeln, die als Gegenspieler auftreten – einer dehnt sich, gleichzeitig zieht sich der andere zusammen. Nur wenn der Muskel ausreichend dehnbar ist, kann er seine Kraft voll entfalten.

Fazit: Durch Dehnen wird eine verbesserte Beweglichkeit und Gelenkigkeit erreicht, Muskelkater kann es jedoch nicht verhindern. Ich rate zu langsamem und kontinuierlichem Trainingsaufbau, so dass erst gar kein Muskelkater entsteht.

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