23.08.2010 von benjamin

Tristan Perich und die 1-bit Symphony

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Tristan Perich veröffentlicht nächste Woche sein neues Werk “1-bit Symphony”. Beeindruckend ist nicht nur seine Idee, Musik in Form von Schaltkreisen zu veröffentlichen, sondern auch der kompositorische Inhalt des Albums.

Falls Du bereits Tristan Perichs letzte Arbeit “1-bit Music” kennst, wird Dir die Verpackung der “1-bit Symphony” bekannt vorkommen. Anstatt einer CD, befindet sich in der CD-Hülle eine Reihe an Schaltkreisen, verbunden mit einer Kopfhörer-Buchse, über die Du an die Musik kommst. Doch es sind mehr als nur die Farben der Kabel, die die 2 Alben voneinander unterscheiden.

Im letzen Album “1-bit Music” lag der Schwerpunkt auf der Transparenz des Schaltkreises. Die Farben der Kabel repräsentierten die jeweiligen Funktionen, es gab 2 Lautstärkenregler für rechts und links, und einen großen Microchip. Diese Übersichtlichkeit fehlt dieses mal. Alle Kabel sind schwarz, der Microchip ist viel kleiner, und es gibt einen Stereo-Lautstärkenregler. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht nun die logische Abfolge, von links nach rechts – von der Batterie zum Power-Knopf, zum Chip, und dann zur Kopfhörerbuchse.

Perich kommt ursprünglich aus der Ecke der klassischen Komposition, mit “echten” Instrumenten. Es war der primitive, rohe Klang der 1-bit Technik, in den er sich verliebte, und der seinen musikalischen Werdegang auf diese Art bestimmte. Doch Perich bestätigt auch, dass das 1-bit Projekt deutlich durch seine klassische Musikkompositionstechnik beeinflusst wird. Der Begriff der Orchestrierung ist der akustischen Musik längst entwachsen. Komponisten wie Philip Glass und Steve Reich haben mit ihrer elektro-akustischen Musik Perichs Ohr bereits in der Kindheit geprägt. Du wirst erstaunt sein über die komplexen poliphonen Kompositionen, die aus diesem eigentlich limitierten Medium erklingen.

So schwer es auch ist, in der Musikwelt mit etwas Neuem noch zu überraschen, Tristan Perich ist das definitiv gelungen.

Kennst Du noch weitere Alben mit innovativen Packaging-Ideen und Formen der  Musikpräsentation?

Ein Kommentar zu “Tristan Perich und die 1-bit Symphony”

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